Victorine Müller
Performance-Art
Brüderhofweg 17
Ch-8057 Zürich
Tel / Fax 0041 1 364 13 76

Performance/Körperskulptur

Fluidum

Situation
Im Rahmen des Projektes &laqno;non lieux» des Basler Kaskadenkondensators findet die Aktion im öffentlichen Raum der Stadt Basel statt, an einem vielbegangenen Ort, nachts.

Form/Ausführung
Eine klarsichtige Plastikblache von 2mx3m liegt auf dem Asphalt. Unter den Rändern der Blache sind unauffällige, 10 cm hohe Leisten angebracht. Die so enstehende leichte Vertiefung ist mit blau fluorezierendem Wasser gefüllt. UV-Licht lässt das Wasser leuchten. Mein Körper liegt seitwärts in entspannter Ruhestellung in dieser blauen Lache. Mittels einer kleinen Umwältspumpe fliesst in ständigem Kreislauf das blau leuchtend-vibrierende Wasser über meinen Oberkörper.

Die Aktion dauert ca 2 Stunden. Danach verlasse ich den Platz, zurück bleibt der von den blauen Pigmenten markierte Umriss meines Körpers.

Dieser Körper hat nicht die übliche Oberfläche, die ihm ein Image, eine (vermeintlich) erkennbare Identität gibt. Im Vordergrund steht der ihn umhüllende Mantel seiner Privatheit, in der Beziehung zum Du der befremdende &laqno;Nicht-Ort». Ein Raum eines variablen Dazwischen der sich im blau vibrierenden Umraum dieses Körpers auch als positive, befreiende Alternative zur sonst eher verschweissten Oberfläche* zeigt. Ein flüssiger dynamischer Raum, auch Schutzraum, ein virtuelles Cape. (*G.J.Lischka)

Idee/Inhalt
Beziehung ist eine Frage der Distanz.

Ich kenne deine Gefühle nicht.

Im Wechselspiel von Anziehung und Abstossung unablässig Überbrückungen der gegebenen Differenz und Distanz zwischen den Individuen.

Flucht vor der ganz persönlichen Einsamkeit.

Genuss des (allein-) Seins mit sich selbst.

Dein privater Raum. Raum deiner Persönlichkeit, deines Glanzes, Zaubers, deines Geheimnisses. Erahnen, berühren. Unbetretbarer Raum. Lebendi-ger, fliessender Raum. Raum der ständigen Ausei-nandersetzug mit dir und der Welt, mit deiner Welt.

Schnittstelle zwischen mir und dir, zwischen Mein und Dein.

Vor wirklicher Kommunikation steht persönlicher Raum, als Unmöglichkeit der Verschmelzung zweier autopoietischer Individuen.

Vor einem Dazwischen der Kommunikation steht das Dazwischen als Zwischen-Raum, als trennende Membran.