Heimo Zobernig

Heimo Zobernig hat mit wenigen präzisen Eingriffen den repräsentativsten Raum des Museums und das grösste Bild der Sammlung in eine Installation verwandelt. Wartebänke und eine Drehtür inszenieren den Saal und das Bild jetzt als Ereignis.


FRAGEN AN HEIMO ZOBERNIG
gestellt von Theodora Vischer

Wo hast Du zum ersten Mal Ihre Arbeit öffentlich gezeigt? Wie sah das aus?
Das war 1980 im Dramatischen Zentrum Wien, eine Produktionsstätte für alternative Theaterpraxis und Theorie, mit einer Reihe Anti- oder Meta-Theaterperformances zusammen mit Alfons Egger. Für den Zeitraum von einem halben Jahr haben wir die Räume, das Büro und ein bisschen Geld zur Verfügung gehabt. Zu sehen waren minimale Raumeingriffe, simple Anordnungen, einfache Vorgänge, technische und elektronische Hilfsmittel.

Was bedeutet es für Dich, in einem Museum wie jetzt in Basel im Museum für Gegenwartskunst auszustellen?
Neuer Ort, neue Aufgaben.

Was bedeutet ein (Kunst-)Museum allgemein für Dich?
Das Museum ist unter anderem mein Arbeitsplatz. Ich tue meine Arbeit gern.

Wenn Du ein Werk wie jetzt in Basel für ein Museum entwickelst, welche Qualitäten möchtest Du dem Ort dann geben oder welche seiner Qualitäten werden wichtig?
Die Qualität der Gegenwartskunst.

Ist der Ort, an dem ein Werk von Dir zu sehen ist oder die Situation, für die ein solches entsteht, immer konstituierend, oder kann es auch sein, dass Du eine völlig autonome Arbeit schaffst?
Das Verbindende kann eine Täuschung sein.

Gibt es einen idealen Ort, an dem Deine Arbeit gezeigt werden sollte?
Mir ist eigentlich jeder Ort recht und wenn es mir gelingt etwas zu machen, ist das ideal.

Ein Werk wie die Installation in Basel unterscheidet sich von den anderen Werken im Museum dadurch, dass es für sich gesehen ñ soweit man es überhaupt isoliert sehen kann ñ vollkommen neutral in der Aussage ist, dass ihm im Zusammenspiel mit der spezifischen Situation aber ein ausgeprägter Aussagewert eigen ist. Wie siehst Du vor diesem Hintergrund Deine Arbeit im Verhältnis zu anderen Arbeiten, die im Museum gezeigt werden?
Die Umgebung gibt meiner Arbeit seinen Sinn, das geht natürlich auch umgekehrt.

Welche Rolle spielen die Besucher und Besucherinnen? Ist es Dir wichtig, was sie denken, fühlen, sehen und tun?
Ohne Publikum keine Kunst.

Was, denken Du, kann Deine Arbeit vermitteln? Ist es eine ganz direkte Erfahrung? Ist es eine unerwartete und wichtige Erkenntnis? Bereitet sie ein Vergnügen? Wirft sie Fragen auf?
Die Sache ist ernst, kann aber Spass machen.

Was siehst Du, wenn Du Dir Deine Installation in fünfzig, hundert Jahren im Museum vorstellst?
Kann ich mir nicht vorstellen.

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