Widerspenstige Praktiken
im Zeitalter von Informations- und Biotechnologien

Bericht von Yvonne Volkart, Gastkuratorin

Informations- und Biotechnologien spielen zunehmend eine universalisierende Rolle und beeinflussen unsere Ideen von Subjektivität und (politischer) Handlungsfähigkeit. Auch die Kunstszene trägt diesen Prozessen Rechnung und widmet sich vermehrt digitalen Themen. Unbeachtet bleibt dabei häufig, dass neue Technologien neue (alte) Ideologien und Monopolisierungen transportieren, dass sie sowohl kulturell als auch ökonomisch codiert sind. Der gegenwärtige Transformationsprozess ist durch eine Kulturalisierung ökonomischer Interessen und umgekehrt durch eine Einverleibung von Kultur in ökonomische Zusammenhänge gekennzeichnet. Das heisst, dass nicht nur Kultur eine immer zentralere Rolle spielt, sondern dass bildende Kunst, und im speziellen neue Medienkunst, eine dominante Stellung innehat, sei es in einem affirmativen, sei es in einem kritischen Sinn.

Für die Ausstellung »Widerspenstige Praktiken« war die Frage relevant, wie sich ein Konzept von künstlerisch-kulturellem Widerstand gegenüber diesen Ökonomisierungen des Kulturellen und Universalisierungen neuer Technologien sowie deren Funktion der Konsolidierung multinationaler Konzerne formulieren lässt, wenn man weiss, dass man selbst, wo auch immer man sich befindet und was auch immer man tut, tragender Teil dieser Prozesse ist. Wie kann man BenutzerIn dieser Medien sein und sich gleichzeitig deren inhärenter Interessen widersetzen? Ist ein Konzept wie Widerstand in einer »posthumanen Gesellschaft« überhaupt noch tragfähig und wie schauen die aktuellen Formen davon aus?

»Widerspenstige Praktiken« behauptete, dass im posthumanen Zeitalter von Kulturalisierung des Politischen, Ästhetisierung existentieller Lebenspraktiken und Virtualisierung des Realen die Kunst ein privilegierter Ort von realem und symbolpolitischem Widerstand sein kann, den es vielfältig und offen zu erproben gilt. Die Ausstellung ging davon aus, dass es einen avancierten Umgang mit neuen Medien jenseits technodeterministischer Zwänge gibt. Sie schlug vor, dass im Moment ein Begriff wie Widerstand besser durch den der Widerspenstigkeit ersetzt würde. Digitale Medien und Technologien machen die Verkörperung von Wissen, Kritik und Widerstand nicht obsolet, sondern erfordern diese nachgerade, sie bringen aber doch auch andere als sprachzentrierte Diskurstypen hervor. Das prädestiniert sie für eine Realisierung im Raum. Deshalb und insofern, als Kunst eine zentrale Funktion im Beharren auf der Realität von Kontexten und Körpern inne hat (weil sie eine Visualisierung imaginärer, virtueller/utopischer Momente darstellt), war für »Widerspenstige Praktiken« die Repräsentation innerhalb des Mediums Ausstellung zentral: Getragen vom Soundsampling von Jennifer und Kevin McCoy, der Ausstellungsarchitektur Lehti Kuwas und den einzelnen Beiträgen verstand sich das Projekt als Modell einer symbolisch-virtuellen Zone, in der sich widerspenstige AgentInnen, bildhafte Datenströme und Maschinen temporär vernetzen.


Basicray (New York) ist eine Gruppe von MedienkünstlerInnen aus New York und Österreich, die in die Entwicklung von 3d Videogame-Technologie involviert ist. Ausgehend von der Annahme, dass unsere Wahrnehmung durch technologische Medien und deren Möglichkeiten konditioniert wird, mithin, dass Wahrnehmung ein eminent politisches Feld ist, investieren sie in die Entwicklung autonomer Mittel, um sensorische Erfahrungen unabhängig von konsumorientierten Zielen zu ermöglichen. Für die Shedhalle zeigten sie das Virtual-reality-Environment »RU«, in welchem die UserInnen mit sogeannten intelligent agents durch eine hybride Architektur von Licht, Flüssigkeit und Sound navigieren konnten.
http://www.basicray.org
[Bild CD2436/7 +32]

Ursula Biemann (Zürich) untersucht, inwiefern das Internet als globales Kommunikationsmittel unser Begehren und Sexualverhalten verändert. In ihrem speziell für die Ausstellung produzierten 20-minütigen Video »Writing Desire« untersucht sie ästhetisch zwei miteinander verhängte Phänomene: Das wachsende Angebot von sogenannten mail-order-Bräuten im Internet sowie die Tatsache, dass immer mehr Menschen romantische on-line-Liebesbeziehungen entwickeln.
[eventu. 2942/19]

Natalie Bookchin (Los Angeles) ist eine Netzkünstlerin, die, wie so viele, die mit dem Netz und digitalen Medien arbeiten, sowohl in Einzelprojekte als auch in verschiedene Kollaborationen involviert ist. Ihre computergameartige Umsetzung der Erzählung »Intruder« von Jorge Luis Borges erhält in der Hervorstreichung genderspezifischer und lowculture-Aspekte neue Relevanz. Die Geschichte handelt von zwei Brüdern, die dieselbe Frau lieben und darüber in Streit geraten. Dieser endet erst mit der Erschiessung der Frau. Der reale Aspekt dieses interaktiven Spiels auf dem Netz besteht unter anderem darin, dass man "spielerisch" Hand an die Frau legt.
Daneben zeigten wir Bookchins Projekte mit dem Netzkünstler Alexei Shulgin (Moskau). Die beiden konzipierten verschiedene Arbeiten, bei denen sich andere NetzwerkerInnen beteiligen können.
http://www.calarts.edu/~bookchin
http://www.easylife.org
http://universalpage.org


Bureau of Inversive Technology (global) beschreibt sich selbst als Agentur für das Informationszeitalter. Dabei setzen sie sich immer wieder mit multinationalen Corporations wie Walt Disney in Bezug, verfolgen allerdings völlig andere Ziele. Mit der Arbeit HalfLife Ratio, die Teil der Bitsperm Bank™ ist, vergleichen sie die wirklichen Zahlen und verschiedenen Marktwerte von Ovum und Sperma und zeigen auf, wie sehr geschlechtsspezifische Ungleichheiten im Marketing von Reproduktionstechnologien weiterwirken.
http://www.thing.net/~tenacity/HALFLIFE/index.html


Ricardo Dominguez (New York) ist ein Mitbegründer vom Electronic Disturbance Theater - einer netzbasierten AktivistInnen- und KünstlerInnengruppe, welche spielerische und spektakuläre Formen virtuellen Widerstands erprobt. Ihr Ziel ist es, sich mit elektronischen Medien für die sich verändernden Rechte von Menschen in einer vernetzten Welt einzusetzen. Er zeigt unter anderem das Video »Mayan Technology for the People: A Zapatista haiku on the question of technology and the politics of intervention», das auf die US-Politik in Mexiko Bezug nimmt und eine »hacktivistische« Haltung gegenüber Militärtechnologien propagiert.
http: www.thing.net/~rdom
http://www.thing.net/~rdom/ecd/ecd.html (Electronic Disturbance Theater)
[CD2942/1+2]

Johan Grimonprez (New York/Gent) konzipierte zusammen mit Pandiscio inc. New York das Magazin »Inflight« - eine Art Imitation traditioneller Flugzeugmagazine. Vordergründig enthält es die gleichen Themen: Einkaufen, Sicherheit, Feature-Artikel etc. Schaut man es sich dann näher an, entdeckt man eine ganz andere Geschichte: Flugzeugentführungen, Spektakel, Internetkriege usw. Grimonprez wurde mit seinem Video »Dial History«, in welchem er die Medienkonstruktionen von Flugzeuentführungen recherchierte, weltberühmt. »Inflight« knüpft an die Themen von damals an und denkt die Ideen von Sabotage weiter für die Zeit der digitalen Medien. Das Heft kann in der Shedhalle gekauft werden.
[CD2942/25,

Marina Grzinic und Aina Smid (Ljubljana) machen Videos und netzbasierte Arbeiten, welche das »kommunistische Subjekt» und dessen Repräsentation untersuchen. In der Videoarbeit »Luna 10« (1997) zeigen Grzinic und Smid anschaulich, dass neue Technologien nicht neutral sind, sondern im Gegenteil zutiefst verhängt sind mit westlichen Ideologien von Freiheit und Eroberungsdrang. Sie behandeln die Frage, was es für Menschen aus dem Osten bedeutet, sich diese Technologien anzueignen. "On the Flies of the Marketplace" (1999) zeigt Osteuropa als Symptom für das kulturell-politische Versagen in diesem Jahrhundert.
http://www.ljudmila.org/quantum.east
[CD2942/5+6]

Lehti Kuwa (Zürich) entwirft für diese Ausstellung ein spezielles low-tech-Design auf der Basis von Plastikhäuten, das die Bedeutung des Körperlichen in der Kommunikation mit verschiedensten materiellen und immateriellen Datenströmen thematisiert. Unterschiede zwischen Landschaft, Architektur, Körper und Screen werden partiell aufgelöst, Virtualität wird zum fantasmatischen Modell, das man auch und bereits im Realraum erleben kann.
[CD2436/11]

Kristin Lucas (New York) konzipierte für diese Ausstellung eine Website, auf der die UserInnen über verschiedene Displays Zugang zu Informationen über eine junge Frau erhalten, die von Lucas selbst gespielt wird. Diese Frau strahlt ein elektromagnetisches Feld aus, was sie dazu befähigt, Gedanken und Polizei-Funk zu lesen. Das CIA, FBI, FCC und IRS beobachten sie ständig, können aber nichts aufzeichnen, da ihre Strahlungen alles auslöschen. Lucas’ fiktionale Cyborg-Frau ist ein hybrider und subversiver Sprössling unseres Informationszeitalters, und zwar nicht, weil sie klare Widerstandskonzepte entwickelt hätte, sondern weil sie quasi durch die technologische Umwelt dazu wurde.
http://www.involuntary.org
[CD2436/23]

Diane Ludin (New York) entwickelte mit Francesca da Rimini und Agnese Trochi (Rom) zusammen die Netzarbeit »Identity Runners: Re-Flesh the Body», welche digitale Mythen posthumaner Identitäten de- und rekonstruiert. Für die Ausstellung machte Ludin zusammen mit Ricardo Dominguez eine Videoarbeit, die Aussschnitte aus »Identity Runners« enthält. Mimetisiert werden dabei die aktuelle Eindimensionalität wissenschaftlicher Modelle von Biotech, die beanspruchen, hochkomplexe, unüberschaubare Inhalte adäquat zu repräsentieren, letztlich aber auf ziemlich simplen Reduktionen beruhen.
http://www2.sva.edu/~dianel/idrunr
[CD2942 12]

Jennifer and Kevin McCoy (New York) sampelten für »Widerspenstige Praktiken« das Audiomaterial sämtlicher in der Shedhalle präsentierter Projekte. Durch ein Switching-System verteilt sich der Sound über mehrere Lautsprecher im Raum, so dass der Sound, parallel zu den BetrachterInnen, bewegt ist und Bewegung auslöst. Der virtuelle Klangraum, der das Informationsmaterial der Projekte fraktuiert und neu übermittelt, stellt eine Art Analogie zu den Datenflüssen in der Welt des globalen Kapitals dar.
http://www.airworld.net


Francesca da Rimini (Adelaide) ist Gründungsmitglied der mittlerweile aufgelösten cyberfeministischen Gruppe VNS Matrix. Sie präsentiert die Netzarbeit »Dollspace«; deren Protagonistin ist Doll Yoko, eine ermordete Frau, die im Netz herumgeistert und monströse Fantasien und Begierden hat. Da Rimini zeigt das Internet als einen Raum voller Phantasmen, in dem positive und negative Repräsentationen widerspenstiger weiblicher Subjekte erfahren werden können.
Den »soundtrack for an empty dollspace« machte Michael Grimm (Adelaide)
http://www.thing.net/~dollyoko
[siehe Dias respektive die Farbazüge]

rtmark (USA) ist eine Gruppe von anonymen KünstlerInnen und NetzaktivistInnen, die Anstösse zu Widerstand im und durch das Netz geben und in Form von Anlagefonds die erforderlichen finanziellen Mittel dazu organisieren. Sie initiierten unter anderem die Anti-WTO-Kampagnen im Netz und den Toywar. Bei letzterem wehrte sich die Künstlergruppe etoy gegen den Spielzeuggiganten eToys, der deren domain gewaltsam zu übernehmen trachtete. rtmark verwenden spektakuläre, auf simulationistischer Irreführung basierende Mittel, die an künstlerische Praktiken erinnern, aber interventionistischen und aktivistischen Zielen dienen. In der Ausstellung wird rtmark’s Promovideo "Bringing it to you" gezeigt, sowie ein Mitschnitt diverser offizieller Berichterstattungen über den Toywar.
http://www.rtmark.com

Cornelia Sollfrank’s (Hamburg) Beitrag »Unautorisierter Zugang« besteht zur Hauptsache in einem Video, in dem sie die anonym bleibende Hackerin mit dem Codenamen Clara G. Sopht interviewt. Diese ist spezialisiert auf sogenannte DDOS- Attacken, eine Methode, welche Server durch automatisches Wiederaufladen von Daten derart mit Informationen überschwemmt, dass sie ausser Betrieb geraten. Sollfranks Recherche beruht auf der Tatsache, dass HackerInnen zwar eine zunehmend wichtig Rolle in unserer Informationswelt spielen, dass es aber kaum Frauen gibt, die HackerInnen sind.
http://www.obn.org/hackers
[eventuell wird noch was geschickt, andernfalls das beigelegte Dia, das etwas verschwommen ist...]

Linda Wallace' (Canberra) Videoarbeit »Lovehotel« bezieht sich auf die online-Abenteuer und -Liebesbeziehungen von Gashgirl aka Francesca da Rimini. Die Arbeit ist die visuelle Interpretation und der Einbezug von Exzerpten aus dem Lambdamoo »Home of the Puppet Mistress«, das in den Jahren 1994-97 geschrieben und gelebt wurde. Diese Lambdamoos der Netzentität Gashgirl fanden auch Eingang in da Riminis Arbeit »Dollspace«, in der Gashgirl eine Art Alter ego der Netzfiguration Dollyoko ist. Lovehotel verwendet ähnlich wie Dollspace multiple Textstrukturen, um den virtuellen Raum des Begehrens, so wie ihn Francesca da Rimini mit dem Netz inszeniert, zu eröffnen.
http://www.machinehunger.com.au/lovehotel
[2 Sachen werden direkt gemailt]


Die Konferenz am Eröffnungstag setzte sich zum Ziel, die Vielfalt "Widerspenstiger Praktiken" durch einzelne Beteiligte exemplarisch zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen.

Begonnen wurde der Abend mit Marina Grzinic’s Präsentation von Ausschnitten aus den in der Ausstellung gezeigten Arbeiten "Luna 10" und "On the Flies of the Marketplace". Sie versteht ihre Tätigkeit als Videokünstlerin und Theoretikerin als ein stetes Artikulieren der sich immer wieder neu vollziehenden hierarchischen Spaltungen von Ost- und Westeuropa. Die von ihr gewählte Ästhetik könnte man als inszeniertes Geflecht surreal-poetischer und diskursiv-theoretischer Praktiken beschreiben.
[falls noch Platz und Möglichkeit: CD2436/2]

Vladimir Muzhesky von der Gruppe Basicray sprach über das "Extended Media Object". Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Idee, dass sich heute über digitale und netzbasierte Medien neue, komplexe und unentwirrbare Formen neuronaler Geflechte und Mensch-Maschinen-Schnittstellen ergeben, die das Digitale quasi unendlich ins Soziale erweitern und damit auch unsere Wahrnehmung zumeist komsumorientiert produzieren. Getragen von der Faszination technologischer Möglichkeiten insistierte er in die Interventionsmöglichkeit, die man als kritische ProduzentIn dieses universalisierenden Mediendesigns haben kann. Solche Möglichkeiten wären Herstellung anderer, nicht-kommerzieller Software, Zweckentfremdung simpler Computergames etc.
[Falls noch Platz und Möglichkeit: CD2436/3]

Aus einer anderen, aktivistischen Perspektive sprach Marco Deseriis, einer der Betreiber des unabhängigen Kulturservers The Thing, Rom, und Initiator von Hackmeeting (Rom, Juni 2000) über die Notwendigkeit einer nicht-ökonomistischen Erweiterung der Möglichkeiten des Netzes und des freien Informationsflusses. Anhand der italienischen Hackerbewegung und dem Einfluss, den der Besuch Richard Stallmans, des Gründers der freien Software und der General Public Licence (Anti-Copyright) auf diese hatte, wies er auf die Bedeutung eigener Communities und Aneignung und Austausch technisch-kulturellen Wissens hin.
http://www.romacivica.net/thething/main.html
[siehe beigelegtes Negativ]

"Software = Mind Control: Get Some" hiess ursprünglich der geplante Vortrag von Matthew Fuller, einem Mitglied der softwareaktivistischen Gruppe I/O/D, London. Ihr Anliegen ist es, eigene Software zu entwickeln, um einerseits auf die Restriktionen, denen kommerzielle Software unterliegt, aufmerksam zu machen, andererseis andere Möglichkeiten zu entwickeln.
Im Vorfeld der Tagung entschieden wir uns, dass Matthew über die aktivistischen Events von Reclaim the Streets sprechen sollte, da es uns allen auch ein Anliegen war, über die Bedeutung verkörperter Aktionen im Realleben zu sprechen. Denn meiner Meinung nach ist es nicht so, wie viele NetztheoretikerInnen behaupten, dass virtuelle Events wichtiger geworden sind als reale.
Die spektakulär-lustbetonte, partymässigen Besetzungen und völligen Lahmlegungen öffentlicher Strassen von Reclaim the Streets sind, wie Matthew Fuller ausführte, nicht nur typisch für aktuelle Formen aktivistischer Aktionen, die nichts von ihrer Bedeutung, insbesondere als sichtbare Geste des Widerspenstigen, verloren haben, sondern auch Real-Life-Pendants zu virtuellen Aktionen. Er sprach über die gesteigerte Bedeutung, die Strassen als Verkehrsadern etc. haben und den Horror, den ihre temporäre Appropriation auslöst. Das Sprechen vom Datenhighway ist fraglos von diesem Modell des freien Fliessens geprägt, wobei, wie oben diskutiert, die Frage üblicherweise kaum gestellt wird, was das für Strassen sind und wohin sie führen.
http://www.bak.spc.org/iod/, http://www.mongrel.org.uk
[ich emaile ein Bild]

Den Abschluss des Abends übernahmen die beiden Agentinnen Gin und Candid von Rtmark mit ihrer netzbasierten Performance "BioTaylorism: A MicroSoft PowerPoint(TM) presentation by RTMark". Businessorientierte Power-Point-Vortragspraktiken und karriereträchtige Erfolgsstories lustvoll persiflierend, präsentierten sie die exemplarische Story einer Angestellten, die von der unkritischen Nutzerin von Bio-, Reproduktionstechnologie und Schönheitschirurgie zur leidenschaftlichen Kämpferin von rtmark wird.

Die beiden Aktivistinnen sind auch Künstlerinnen und mit ihrer Performance wurde eine der Intentionen von "Widerspenstige Praktiken" klar, nämlich dass sich Aktivismus und Kunst nicht auszuschliessen brauchen und dass es manchmal sogar so etwas wie aktivistische Kunst immer noch gibt.
http://rtmark.com/more/ppt/biotaylorism
[CD2436/8+9|

Commissioned by Swiss Institute und Annette Schindler
1 Raumvideo: Paul Greenhaw, New York

Pro Helvetia, British Council, IFA