Text zur Arbeit


BILDUNG
Die Welt ist um meinen Körper. Um mein zu Hause. Ich spaziere durch die Welt. Ich fasse an die Welt fliesst ein. Ich einverleibe mir die Welt. Bebildert bin ich Bildarchiv. Die Welt wird Leib. Mein Leib wird Bild.

PERFORMANCE
Der Ausgangspunkt und die Basis für meine Arbeit ist die Performance. Performance bedeutet für mich Transformation von Aussage, Zeit und Form in eine eigenständige Bildsprache. Performance ist Direktvermittlung, der Moment lässt sich schlecht vermitteln. Es geht um die Lust die Sprache der Performance in die mediatisierte Sprache zu übersetzen. In dieser Verdichtung entsteht eine Videoinstallation und ein Video.

Mich fasziniert das Sprengen von Masstäben beim Ins Bild hinein und wieder heraus treten.

VIDEO
Wenn Performance eine nicht lineare Sprachbildung ist, ist das Video davon das Depot für die Zeichen dieser Sprache. Ein Bildvokabular für eine neue Realität.

Ich seziere Stückchen der Realität mit der digitalen Nadel. Die Videokamera vollzieht Akupunktur. Das Videobild gleicht einem aufgespiessten Schmerz. Bilder stehen anstelle von Erfahrung.

Um zu sehen, wo die Welt schmerzt, bleibt der digitalen Aufzeichnung nur das fokussierte Bild. Um zu berühren, will ich näher ran an das Fleisch, an die Poren, die doch die Öffnungen zur Welt hin sind. Hin zum Inneren meines Fleisches. Hinein , wo sich der Ausblick staut, um fast nichts mehr zu sehen. Ich hafte im Detail, erzähle bruchstückhaft, meditiere konzeptuell in der Reduktion und erfriere zappelnd zum Bild.

Das Videobild ist nah, privat und brutal. Ich videoüberwache mich selbst. Mein Videosofortbild ermöglicht unmittelbare Selbstkontrolle. Ich befriedige mich im Sofortbild, im Spiegel für den Spiegel. Gleichsam vorgespiegelt.

VIDEOINSTALLATION
Die Videoinstallation ist die Performance der Medien vor Publikum. Sie lebt von der Interaktion zwischen BetrachterIn, digitalen Maschinen und anderen Dingen. Sie alle sind ungleiche PartnerInnen im selben Zeit-Spiel-Raum. Es kommunizieren die digitalen Bilder mit den Dingen und Personen im Raum. Ich selber bin zum Zeichen, zu einem Stück Sprache geworden.