click on the pics to see videosamples



<< back to startpage

documentations:


Frogs and Animals (pdf)


Helping Points (pdf)


Conditions of Work (pdf)


Handwerk (pdf)


Baroque Work (pdf)
FROGS AND ANIMALS
CONDITIONS OF WORK
BAROQUE WORK
 
         
 
         
 
         
 
VIDEOTABLEAUX
Es gibt einen ersten Blick - einen zweiten Blick - und einen langsamen Blick


Die mit stehender Kamera und ohne Schnitte aufgenommenen Tableaux orientieren sich in ihrer Bildkomposition an der Genre- und Stilllebenmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts.
Sie begreifen das Mediums Video nicht als Film mit einer narrativen Struktur, sondern als Bild in zeitlicher Dimension.
Die Videotableaux sind Teil des fortlaufenden Videoprojekts «Newtons Archives of Time», das um die Aspekte der Zeitlichkeit und des Dokumentarischen im Bild kreist. Das schnelle und schnellebige Medium Video kontrastiert dabei mit Bildern für den langsamen Blick.
The Scientist

It`s about developing a cure for blindness by genetic engineering. Young scientists from all over the world join the laboratory to work on on the creation of a manipulated virus, that produces light sensitivity in a sick retina once the eye got infected with. Many years will pass by up to the moment the first blind man will have a fuzzy impression of seeing: by the help of a video
Sewing Reality of Globalisation

ein afrikanischer Schneider im Zentrum von Marseille bei der Arbeit, beim Flicken von Billigjeans. Ein Mann betritt den winzigen, mit westafrikanischen Waxprint Stoffen gefüllten Laden und gibt das Nähen von Ganzkörperschleiern (Niqab) in Auftrag.
Bossiererin

work at the Meissen porcelain manufacture To manufacture the guelder rosé decoration hundreds of tiny flowers have to be formed and put one by one on the vase.
The Silicon Technicien

To finish a hand needs about four days. He is a sculptors son and he wanted to become an artist too. But he was not lucky at the admission exams for art school. Meanwhile his art is requested. His clients are from all over the world.

There is no school to study his profession. He learned his skills by himself.

There are less than a dozen craftsmen like him all over Europe, who are able to manufacture life-like artificial limbs. Absolute perfection and a passion for imperfection is requested to accomplish the illusion of a real hand. Up to the moment you shake it.

brewer working in a small brewery at the Lake Biel.
Das Fällen eines Baumes in Echtzeit
Der Park soll schöner werden.

Eigentlich hatte die Anlage aus den 1930er Jahren bereits alles zu bieten: Schaukel und Sandkasten als Treffpunkt für junge Eltern, die grosse Wiese für zukünftige Fussballstars, schattige Parkbänke für die SeniorInnen bei Tag und die Verliebten bei Nacht, einen Basketballkorb als Treffpunkt für Jugendliche und jung Gebliebene und ein Toilettenhäuschen mit prima Graffitiwänden für die Taxifahrer aus der ganzen Stadt.

Aber da die Stadtverwaltung die turnusmässige Sanierung aller Parkanlagen beschlossen hat, wird nun auch hier umgestaltet, werden Rabatten verlegt, Wege asphaltiert, Mäuerchen gezogen und ein grosser neuer Spielplatz errichtet, ein Klettergarten aus Holz und Stein.

Als gelernter Elektriker ist er vor dreissig Jahren aufs Bohren und Schneiden von Stein und Beton gestossen. Die Technik war damals neu und faszinierend und noch immer bleibt vieles unvorhersehbar. Jedes Material verhält sich anders. Der künstliche Findling ist aus Granit. Für das Loch, durch welches später einmal Kinder hindurch kriechen sollen, harren er und sein temporär angestellter Handlanger drei Tage lang neben dem rotierenden Zylinder aus.

Worker paving a street with cobbles to embellish the historical center of Basel.
Putting Down Cables

To put down the new glasfiber cabels is done quickly, but then work begins.

Each of the hair thin fibers has to be connected correctly. It`s a tedious work in the middle of noisy streets in any weather condition. Concentration is essential, a single mistake would create a confusing situation.

Der Imker Philosoph am Wolkenhof
The Cook

The kitchen team is international. Every day they prepare about hundred meals, for the inhabitants and the employees of a retirement home.

Their chef has given up his career in the top class gastronomy for this job. Now he wants to provide a good formation to his apprentices.

Das Zerlegen eines Rindes gleicht der Arbeit des Bildhauers, der fortwährend neue Formen schafft, während er seine Skulptur aus dem Steinblock haut. Oder erinnert sie an das Wirken eines Schamanen, wie Beuys, unter dessen Händen sich Filz und Rindertalg in symbolischen Akten zu Kunst ver- binden.

In Deutschland ist es Metzgern nicht mehr erlaubt, selber zu schlachten. Sie müssen ihr Fleisch in zentralen Grossschlach- tereien beziehen. Wer sein Handwerk weiterhin in seiner ganzen Breite und Kunstfertigkeit ausüben möchte, kann dies nur noch als Hausmetzger tun. Die Tiere, die zu ihm gebracht werden, schlachtet und verarbeitet er für den Eigenbedarf ihrer Halter.

Das Haus war vermutlich nicht mehr zu retten, zu gründlich hatte man es in den 1970er Jahren renoviert. Später werden an seiner Stelle moderne Eigentumswohnungen entstehen, doch vorläufig arbeiten drei Männer zwei Wochen lang an seinem Abriss:

Ein Baggerführer, der gerade aufgehört hat zu rauchen und darum pausenlos Mandarinen isst, und zwei Arbeiter, deren Aufgabe es ist, Brennholz und Metall aus dem Bauschutt zu sortieren.

Die Käserei ist ein Genossenschaftsbetrieb, der den umliegenden Bauern gehört, und der Käser ihr Pächter, der ihnen wiederum die Milch abkauft. Die Entscheidung bei der Neuausstattung die strengeren Vorschriften der japanischen Lebensmittelkontrolle zu berücksichtigen, war sicher richtig, was die Exportmöglichkeiten für den Emmentaler nach Übersee betrifft, ebenso wie die Entscheidung auf die ökologischere Energiegewinnung aus Holzschnitzeln umzustellen, welche die umliegenden Bauern nun neben der Milch an die Käserei liefern.
Sein Vater gab in den 1980er Jahren die Kuhhaltung auf, stellte seinen Betrieb auf Geissen um und liess sich dabei nicht vom Spott seiner Dorfgenossen beirren. Heute wird sein Sohn von den anderen Bauern im Ort beneidet, mit seinen 120 Geissen, seinen Direktvermarktungskanälen und seiner Unabhängigkeit vom immer tieferen Milchpreis.

Eine Idylle!

Nur Heidi und Peter leben hier nicht. Sie sind zwei Grossstadtkinder, die in einer der beiden Ferienwohnungen Wochenendurlaub machen, welche die Familie vermietet um ihr Einkommen aufzubessern.

Eigentlich wollte er in seine Heimat zurückkehren, aber dann kam der Krieg. So ist er hier geblieben.

Dieser Ort, ein Stollen tief im Berginneren ist in keinem Grundbuch verzeichnet. Bis vor wenigen Jahren wurden hier noch die Motoren längst veralteter Flugzeuge gelagert, und Munition. Jetzt sind die Wände mit hygienischer, weisser Plastikfolie ausgekleidet gegen das Tropfwasser aus dem Fels; und eine elektronische Steuerung kontrolliert Temperatur und Luftfeuchtigkeit, damit der Raclettekä- se unter idealen Bedingungen reift.

Eine Arbeitswoche beträgt 42 ½ Stunden, also 8 ½ Stunden am Tag bei fünf Arbeitstagen. Neben 10 gesetzlichen Feiertagen be- steht Anspruch auf 20 Ferientage. Den Rest des Jahres verbringt er im fahlen Licht der Neonbeleuchtung zusammen mit dem Roboter, der kein Licht bräuchte, bei einer Mittagspause von 30 Minuten 9 Stunden täglich.

Hier ist er sein eigener Herr.

Der Roboter ist 23 von 24 Stunden betriebsbereit. Eine Stunde beansprucht die vollautomatische Reinigung des Systems. Bei Problemen erfolgt die umgehende Benachrichtigung per SMS. Das Euter der Kühe wird mit dem Laser vermessen und elektronisch gesteuert gereinigt, ehe die Melkmaschine vollautomatisch angesetzt wird. Helles Sonnenlicht fällt gelb durch Oberlichter in den grossen Freilaufstall, zeichnet goldene Flecken auf die Rücken der gescheckten Kühe, die sich gemächlich nach draussen auf die maigrüne Weide bewegen oder von dort zurückkehren, während der polnische Knecht mit dem blonden Haar neues Streu verteilt.
Es gibt Orte, deren Existenzberechtigung liegt jenseits aller Kriterien von Wirtschaftlichkeit.

Wenn der 91 jährige Bergbauer in Gsteig bei Gstaad seine zwei Kühe und seine zwei Rinder in einem altertümlichen Stall versorgt, sie melkt, füttert, mistet und liebevoll striegelt, geht es nicht um Gewinnmaximierung, sondern um einen Lebensstil, den man gepflegt hat, ein ganzes Leben lang. Sein Geld hat er nie als Bauer verdient, sondern als Zimmermann, wie sein Vater und sein Grossvater vor ihm und wie sein ältester Sohn, der in Gstaad Chalets für die Reichen dieser Welt baut.

Das Haus des alten Bauern wird sich nach seinem Tod wohl für mehrere Millionen verkaufen lassen.

The Glass Blower

The melting furnace burns night and day. Gas is very expensive. His employees are dreaming about earning enough money to afford a workshop of their own one day.

There is a point you have to make your decision: art or craftsmanship. To manage all this beautiful and sofisticated old technics in glassworks is an art for itself. Good ideas and good craftmaship, it`s impossible to achive both. For this he decided to be a craftsman and not an artist.

The good ideas he leaves to the artists. With some of them he collaborates since many years.

Reconstruction of the Berlin City Palace

The new construction project of the Berlin City Palace, which replaces the demolished Palace of the Republic, deserves to be a matter of controversy. The building, which is going to be a hybrid of concrete slab construction and exact replica of the baroque facades of the palace blasted by the GDR authorities in 1950, implements a neo-imperialistic gesture, the more as it shall host the so called Humboldtforum, an ethnographic museum with the huge Prussian collection of crafted artifacts from all over the world.

You can also study the reconstruction of baroque ornamentation under the perspective of ethnographic artifact. As well as Melanesian woodcarving, Turkmen embroidery or Cameroonian beadwork it raises questions about the desire of beauty in ornamental work - and about the living and working conditions in which these objects got manufactured.

The new construction of the palace coincides with a period of meteoric development. The conjunction of digital technologies and ancient craftsmanship opens completely new perspectives. While all premodern technical skills and styles got abandoned in Western German art schools, they used to stay an important part of artistic formation in GDR.

From this results a paradox: The symbolic execution of the GDR – the replacement of a socialist building by a neo-feudal palace – can only be realized thanks to the skills of artists and sculptors, who got their education in GDR and who have to assert themselves now in a very competitive market.

The videotableaux document these artists and sculptors at work. Always filmed with fixed camera position and without cut for the duration of one hour, they give an impression of the time-based dimension of work.

The working conditions of the portrayed are sketched by short texts.
Hegel and the idea of entirety – blurred cracking results

One has learned from mistakes: baroque façade decoration cannot be mounted as a thin film to a concrete structure without getting cracks and decaying within a few years.

For this the City Palace is built with a sophisticated construction of doubled walls. The outside walls are self-supporting and correspond exactly to their historic precursors in size and proportions of bricks, stone blocks and ledges. The inside wall behind, is a massive concrete structure supporting the building. A layer of mineral wool fills the gap in between the two walls. The calculated insulation value is excellent.

But nobody knows if this multi layered construction will prove itself in real life for the future and resist to the ravages of time for centuries, as baroque mason’s art did.
Sculptor working on the reproduction of an baroque effigy.

We are able to copy baroque forms, but not to reproduce the baroque feeling of life. The new building of the Berlin City Palace provides work and income to many artists and craftsmen, who acquired their skills in former GDR.
abstract

Künstler verdienten in der DDR 400 Mark im Monat. Mit den 30 000 Mark für einen grösseren Auftrag konnte man sich ein Haus kaufen und ein paar Jahre lang bequem leben. Im eigenen Atelier war man frei. Die Rekonstruktion nach alten Fotografien unterliegt strenger Kontrolle. Kein Spielraum für eigene Interpretation oder barocke Spielereien. Was der Kommission missfällt, muss im schlimmsten Fall noch einmal von vorne begonnen werden. Das Risiko verlorener Arbeitsstunden tragen die Künstler.
immaginare : modulare

Während in der Bundesrepublik mit vormodernen künstlerischen Techniken und Ausdrucksformen bewusst gebrochen wurde, waren diese in der DDR fester Teil der Kunstausbildungen. So ergibt sich das Paradox, dass die symbolische Abwicklung der DDR - die sich im Berliner Schlossbau manifestiert - nur dank der vielen Künstler und Bildhauerinnen realisierbar ist, die ihre Ausbildung diesem Staat zu verdanken haben und ihr Können nun unter Wettbewerbsbedingungen zu Markte tragen müssen.