Mona war ein oft unruhiger, heimatloser Geist, immer auf der Suche nach Wahrheit. Er war überall und nirgends "zuhause" und hat sich doch immer wieder neu ein "zuhause" erfunden und geschaffen, wie mit dem @HOME. Seine "zuhause" waren selten nur privat und abgeschlossen, sondern offen und öffentlich, getragen von einem ganzheitlichen Anspruch an sich selbst und die Welt.

"Die Frage, die Denken und Handeln von @HOME auf den Weg bringt und in Gang hält, ist die nach der Beschaffenheit des Selbst und nach dessen Ort innerhalb eines poetischen Weltganzen." (Kunstforum, Kunst ohne Werk, Kunst als Lebensform, Bd. 152, 2000)

Sein Blick war immer aufs Wesentliche gerichtet, ihn hat die Essenz und das Existentielle interessiert, im Kochen und in der Kunst. Beides war für ihn immer auch Mittel um einen sozialen Raum und kreativen Freiraum zu schaffen und Menschen zusammenzubringen, zu verbinden, zu verküpfen und zu vernetzen.

Sachen zusammenzufügen und so immer wieder neues und erstaunliches entstehen zu lassen, war sein Rezept. In diesem Sinn war er Medium und die Gebilde, die sich daraus katalysierten, lebendige, sich vorzu wandelnde und darum oft auch flüchtige Skulpturen…permanentes Provisorium als Perpetuum Mobile…

Materielles, hat ihn nicht so sehr interessiert, im herkömmlichen Sinn Material, auch als Materie war ihm wichtiger, genauso wie Immaterielles, die Beschaffenheit der Dinge, deren Erscheinungsformen, Energie und Symbolhaftigkeit…Honig, Milch, und Wachs zum Beispiel…Feuer war auch wichtig und damit alle Elemente und die Natur.

Mona hat oft darunter gelitten, dass seine Art von Arbeit, in der heutigen Zeit und Gesellschaft, nur schwer Anerkennung und Raum findet und doch hat er nicht aufgegeben und seine Arbeit immer wieder aufgenommen und weiter geführt. Zuletzt mit dem Mittagstisch im Unternehmen Mitte, wo er wieder angefangen hat seine Kreise zu ziehen und Fäden zu spinnen. Sein Geist lebt weiter in den vielen Menschen, die ihn gekannt haben und denen, die dort nach seinem plötzlichen Tod so zahlreich zusammengekommen sind.

Zone, Gedankenbank und @HOME haben auch einen Boden gelegt für viele andere, eigenständige Projekte und Orte, die nicht nur in Basel in den letzten Jahren in und aus seinem Umfeld heraus entstanden sind, wie z.B. airline, micromusic und auch das NT-Areal, um nur die aktuellsten und momentan bekanntesten zu nennen.

Mona hat wichtig Arbeit geleistet und viel bewirkt.

 

 

April 2002, doris traubenzucker