Einführung: Unsere Bilder
 

Natürlich sind auch unsere Arbeiten eigene Entwürfe oder Darstellungen unserer Vaterbilder. Sie stammen zwar immer aus dem Familienfundus, aber sie sind so doch nur in unseren Arbeiten zu finden.

 


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Rasso Auberger

 

 

Vaterbild, unvollendet ist eine Rasterzeichnung, 2,3 auf 1,5 Meter gross. Sie besteht aus 55 A4-Blättern auf die ich den Dreck, den ich beim Abwaschen des Schreibtisches meines verstorbenen Vaters gewann, gemalt habe.

Die Entstehung des Bildes war für mich ein seltsames Erlebnis. Es war, als ob sich alle Elemente des Bildes von selbst erschaffen, losgelöst von meinen Vorstellungen, jetzt ein Bild zu machen. Der Dreck, das Foto, das als Vorlage diente, die Technik der Raster-zeichnung, das Format, der Titel... alle diese Elemente tauchten ganz beiläufig und ungezielt auf und verbanden sich nach und nach zu dieser Arbeit. Tatsächlich habe ich seitdem zuweilen den Wunsch, Kunst nur noch so zu machen -besser gesagt, sie so entstehen zu lassen.

So ein Raster zu zeichnen ist natürlich eine langwierige und endlose Fleissarbeit, aber es war wohl genau das, was mir daran so gefiel. Ich konnte an ganz andere Sachen denken dabei und hatte kaum Einfluss auf das entstehende Bild.

 

 


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Maya Rikli

 

 

affaire de famille..... Nachdem mein Vater gestorben war, zogen wir um und die Bilder hingen im schlecht beleuchteten schmalen Eingangsbereich.

Mein Vater war 23 Jahre alt, als er für dieses Portrait sass. Ein Jahr später wurde das Bildnis meines Grossvaters angefertigt.

Der Maler hiess Weber und erst seit jüngster Zeit weiss ich, dass mein Vater mit der Tochter des Malers, sie hiess Hanni, verlobt war. Meine 1907 geborene Tante, die jüngste Schwester meines Vaters, berichtete mir, dass die Verlobung vermutlich auf Wunsch der Braut aufgelöst wurde, mein Vater schien darunter gelitten zu haben.

Ich wunderte mich, dass meine Mutter diese Portraits an die Wand hängte, obwohl sie immer wieder ihrem Ärger darüber Ausdruck gab, dass nur Vater und ältester Sohn portraitiert wurden, schliesslich waren da noch eine schöne Mutter , zwei Töchter und ein jüngerer Sohn. Früh übernahm ich die Haltung meiner Mutter, die diese patriarchale Eitelkeiten verachtete.

Als ich selber anfing mich mit Kunst zu beschäftigen, überredete ich sie, die Bilder abzuhängen. Ich befand es für Paradox, sich aus repräsentativen Gründen mit etwas zu umgeben, dass sich beim Hinsehen sozusagen als ungelöstes Ärgernis entpuppt......

Die Portraits, eigentlich nur eine Leihgabe meiner Mutter, hängen nun - ergänzt durch mein Selbstbildnis - bei mir zu Hause im Esszimmer.

 


 

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