marsch

 

18.1.2001

"marsch empfiehlt" funktioniert etwas wie eine Plaudertasche, d.h. ich erzähle weiter, was mich gerade interessiert. Von der Ausstellung von Claudia und Julia wusste ich bis jetzt gar nichts, das hätte ganz gut auf den letzten marsch gepasst.
Ich versuche, nur zu empfehlen, was mich auch beschäftigt und jeder Empfehlung eine Form zu geben. Ich empfehle am liebsten Künstlerinnen, die mich umhauen oder Freunde. "marsch empfiehlt" ist eine Aufforderung zur subjektiven Beurteilung und dazu, Ereignisse, die uns freuen, auch andern zu empfehlen. Wer mails erhält, kann auch mails verschicken.
Da ich in Basel wohne, ist marsch ein bisschen basellastig.

Bis am 26.1. mache ich keinen marsch mehr, schaue mir NB aber sicher an und denke, dass ich sie später gerne empfehle. Im Uebrigen finde ich das Programm der Kunsthalle St.Gallen sehr interessant. Da ich dafür keine Werbung kriege, weiss ich die Ausstellungen meist erst, wenn sie besprochen werden oder ich mich mittels Kunstbulletin frage, was da wohl jetzt läuft. Das ist eigentlich nicht schlimm, zum Empfehlen aber nicht optimal.

 

30.4.2001

Die Antwort betreffend Parameter hat etwas gedauert, da das gar nicht so einfach ist. Da marsch ein subjektives Unternehmen ist, ist der Parameter die Subjektivität. Und das ist schwierig, weil Subjektivität kein fester Begriff ist. Damit ich allerdings diesen Parameter erfüllen kann, muss ich wählen können und das wiederum heisst, dass nicht immer alles drauf geht.

Ich habe festgestellt, dass das, was ich als Subjektivität bezeichne, nicht etwas Festes ist, eher ist es launisch und wechselhaft. Es ist nicht "die Qualität". Es ist auch nicht die aktuellste zeitgenössische Kunst, dafür sind die bezahlten Autoren zuständig. marsch ist eine Stimme, die sich unter verschiedenen Wetterlagen meldet.

Meistens ist ein wesentliches Kriterium, dass ich wirklich vorhabe, eine Veranstaltung oder Ausstellung zu besuchen, die Liste sollte also nicht grösser sein, als was so ein Subjekt wie ich wirklich leisten kann.
Manchmal gibt es aber auch Verwirrspiele wie Ausstellungen in Kapstadt und Tel Aviv.

Es hat mir gefallen, dass Annemarie Reichen in ihrer Werbung nicht nur vom CAN spricht, sondern auch das FriArt, attitudes und das ELAC empfiehlt. Solche Sachen mache ich dann gerne drauf.

Um ehrlich zu sein: seitdem mir so viele Künstler jetzt ihre Wünsche betreffend Veröffentlichung schicken, reagiere ich darauf eher missmutig. Es leuchtet mir ein, dass Künstler für sich selber Werbung machen müssen, bloss machen das dann plötzlich so viele, dass ich diese Situation für mich jetzt klären muss.

Wäre der Parameter für marsch etwas Erfüllbares, d.h. wenn ich das und das mache, dann komme ich drauf, dann würde ich zum Angestellten einer Idee und derer, die sich danach richten und dann müsste ich sofort aufhören.

Ich danke dir für die Frage, sie ist mir etwas aufgelegen, aber ich denke, dass es gerade ein wesentlicher Bestandteil von marsch ist, dass diese Frage erörtert werden. Ich mache diese Gedanken jetzt auch auf die marsch-Seite unter "marsch antwortet" und werde, wenn es gewünscht ist, Antworten darauf auch da veröffentlichen. Es könnte dann so etwas wie ein Forum sein.